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Die verführungskünste der einwegkunststoffe

EU-Maßnahmen zu Kunststoffen

Kunststoff ist leicht, günstig und praktisch. Die Auswirkungen von Kunststoffabfällen auf die Umwelt und unsere Gesundheit sind allerdings weltweit spürbar und können schwerwiegend sein. Rund 80 % des Abfalls im Meer setzen sich aus Kunststoff zusammen und beeinträchtigen häufig Meereslebewesen und Vögel.

Die Europäer sind besorgt. Gemäß einer Eurobarometer-Umfrage geben fast drei von vier Bürgerinnen und Bürgern an, dass sie über die Auswirkungen der Alltagsprodukte aus Kunststoff auf ihre Gesundheit beunruhigt sind. Beinahe neun von zehn Bürgern sind wegen der Umweltauswirkungen besorgt.

Wir verwenden heutzutage ein Material, das entwickelt wurde, um Hunderte Jahre zu überdauern, für Produkte, die wir häufig nur wenige Minuten nutzen. Im Hinblick auf die Gestaltung, Produktion, Verwendung und Entsorgung von Kunststoffprodukten ist ein rascher Wandel erforderlich. Die EU nimmt in diesem Sinne ihre Aufgabe im Kampf gegen die Verschmutzung durch Plastikabfälle und die Meeresverschmutzung wahr.

Die EU-Vorschriften für Einwegkunststoffprodukte, die im Mai 2019 angenommen wurden, nehmen die zehn Kunststoffprodukte, die am häufigsten Europas Strände und Meere verschmutzen, sowie verlorene oder zurückgelassene Fischfanggeräte ins Visier, Diese Abfälle machen 70 % der Meeresverschmutzung aus.

Mit diesen Vorschriften werden Einwegkunststoffprodukte verboten, für die bereits Alternativen ohne Kunststoff bestehen. Weitere Maßnahmen zielen darauf ab, den Verbrauch der am häufigsten weggeworfenen Kunststoffprodukte zu verringern, die Verantwortung der Hersteller zu erweitern, die Gestaltung einiger Produkte zu ändern und die Verbraucher zu informieren und stärker zu sensibilisieren.

Ab 2021 gilt ein Verbot für folgende Gegenstände aus Einwegkunststoffen: Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Ballonstäbe sowie Lebensmittel- und Getränkeverpackungen, darunter Becher, die aus expandiertem Polystyrol hergestellt wurden. All diese Gegenstände müssen dann aus nachhaltigeren Materialien hergestellt oder durch wiederverwendbare Alternativen ersetzt werden. Alle Produkte aus oxo-abbaubaren Kunststoffen werden ebenfalls verboten.

Die gebräuchlichsten Einwegkunststoffartikel durch wiederverwendbare oder besser gestaltete Produkte zu ersetzen, kann zu innovativen Lösungen und neuen Geschäftsmodellen führen. Viele der Einwegkunststoffprodukte, die momentan in unseren Meeren landen, könnten zum Beispiel mittels Programmen zur Wiederverwendung ersetzt werden. Der Einsatz alternativer Materialien könnte zudem die Führungsposition der EU in der Bioökonomie stärken.

Die Vorschriften sollen:

  • CO2-Emissionen in einer Größenordnung von 3,4 Mio. Tonnen vermeiden;
  • bis 2030 Umweltschäden, die sich auf 22 Mrd. EUR belaufen würden, vermeiden;
  • zu Einsparungen für die Verbraucher in Höhe von 6,5 Mrd. EUR führen.

Die Richtlinie baut auf der erfolgreichen Reduzierung des Verbrauchs von Einweg-Kunststofftragetaschen auf, die durch EU-Rechtsvorschriften im Jahr 2015 auf den Weg gebracht wurde, sowie den überarbeiteten EU-Abfallvorschriften, die ehrgeizige Ziele für die Wiederverwertung von Kunststoffverpackungen vorsehen. Die europäische in der Kreislaufwirtschaft 2018 ebnet den Weg für zusätzliche EU-Maßnahmen gemäß dem von 2015.

Diese Maßnahmen ermöglichen es Europa, Kunststoffe als wertvolles Material besser zu nutzen, wiederzuverwenden und zu verwerten.
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